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Beim täglichen Auskratzen der Hufe oder beim letzten Besuch eures Schmiedes wurde festgestellt, dass dein Pferd Stinkefüße hat? Super und herzlich willkommen im Club! Denn nahezu jedem Pferdebesitzer kommt Strahlfäule bekannt vor. Was jetzt zu tun ist und welche Erfahrungen wir gemacht haben, erfahrt ihr hier!
Mein Pferd „Sejtan“ – ein Magnet für Strahlfäule?
Ja, Sejtan zieht Strahlfäule definitiv magisch an. Bisher hatte er in jedem Winter Strahlfäule. Mal schlimmer – mal schwächer – aber dafür immer wieder.
Sejtan wohnte noch nicht lange bei mir, als sich der Schmied zu Wort meldete: „Hör mal, dein Pferd hat Strahlfäule. Nicht tragisch, aber du solltest dich darum kümmern.“ Also gut, auf zum nächsten Reitsportladen – mal geschwind schauen, welche Mittelchen es bei Stinkefüßen so gibt. Natürlich wurde ich fündig. Mit einem Produkt im Gepäck wollte ich der Strahlfäule den Gar ausmachen. Ich muss zugeben: Niemals hätte ich gedacht, dass Fäulnis-Bakterien so hartnäckig sein können.
So probierte ich zig Mittel aus. Sobald ich dachte, dass ich die fiese Strahlfäule jetzt endlich im Griff hätte – zack – Überraschung, da war sie wieder. Über die Jahre betrachtet, hatte ich die Fäule im Sommer besiegt. Im darauffolgenden Winter durfte ich mich damit allerdings wieder herum ärgern.
Strahlfäule – was ist das eigentlich genau?
Strahlfäule ist eine Erkrankung des Hufes, die durch anaerobe Bakterien hervorgerufen wird. Diese fiesen Fäulnisbakterien finden im Strahl unserer Pferde optimale Bedingungen vor. Durch das feuchtwarme Milieu fühlen sie sich richtig wohl und zersetzen dann das weiche Strahlhorn des Hufes.

Woran erkenne ich Strahlfäule?
- Am Geruch oder eher am Gestank:
Nicht umsonst erwähne ich die „Stinkefüße“ in diesem Beitrag so häufig. Dieser Geruch ist penetrant und riecht tatsächlich faul. - An der Farbe:
Betroffene Stellen sind häufig dunkel bis schwarz gefärbt - An einem Strahl, der zur Bildung von Hohlräumen/Taschen neigt:
Der Strahl sieht zerzaust aus; in den entstandenen Hohlräumen/Taschen findet man eine stinkende, schmierige Masse
Was ist das Schlimme an Strahlfäule?
Dieser Fäulnisprozess beginnt meist in der mittleren Strahlfurche und breitet sich dann über die seitlichen Strahlfurchen bis auf das Horn der Hufwand/-sohle aus.
Ohne Behandlung kann es im weiteren Fortschritt der Krankheit zu einer Auflösung des Strahls kommen. Noch dazu gesellen kann sich eine schleichend zunehmende Hufdeformation. Wenn die Strahlfäule nun auch noch das Ballenhorn angreift, treten Strahlfäuleringe auf.
Doch damit nicht genug: Es kann zu einer Saumlederhautentzündung kommen. Sollten dann sogar die Papillen der Strahllederhaut freiliegen, kommt es aufgrund der Schmerzen zu Lahmheiten.
Mögliche Ursachen der Strahlfäule
- Ständig nasse Einstreu, Matschpaddocks
- Nachlässige Hufpflege, schlechte Hornqualität, falsche Hufbearbeitung (z. B. Zwanghuf)
- Wenig Bewegung, also schlechte Durchblutung des Hufs
Strahlfäule richtig behandeln
An oberster Stelle steht eindeutig eine gute Hygiene. Ein Pferd mit Stinkefüßen sollte nicht auch noch im größten Matschloch stehen.
Also: Optimiere die Haltungsbedingungen! Eine saubere Box und ein trockener Paddock sind der Horror dieser Fäulnisbakterien.
Weiter geht es dann mit der Hufpflege. Reinige die Hufe deines Pferdes gründlich – am Besten mit Wasser. Damit du den Dreck aus der mittleren Strahlfurche herausbekommst, empfehle ich Kompressen. Einfach die Kompresse beispielsweise mit dem Hufauskratzer in die Furche drücken und dann etwas hin und her bewegen. Wiederhole das bis die Strahlfurche sauber sowie trocken ist.
Nun kann der faule Strahl desinfiziert werden. Dazu gibt es die verschiedensten Möglichkeiten – vom Hausmittel bis hin zur antibiotischen Salbe.
Wie du mit der Behandlung weiter vorgehst, liegt ganz bei dir. Eine eventuelle Medikation sollte in Abstimmung mit deinem Schmied/Tierarzt erfolgen.

Wie sieht unsere Behandlung bei Strahlfäule aus?
Nachdem wir wirkliche viele verschiedene Mittel gegen Strahlfäule ausprobiert haben, nenne ich im Folgenden nur unsere „Wunderwaffen“. Wir möchten keine Produkte schlecht machen – denn jeder hat seine eigenen Vor-/Nachteile und für jeden hilft etwas anderes besser.
- Zur Vorbeugung und in einem milden Stadium:
Hufe regelmäßig reinigen (wie oben beschrieben), anschließend den Strahl mit einem Gemisch aus Essigessenz und Wasser (Verhältnis 1:2) besprühen. - Bei fortgeschrittener, starker Strahlfäule:
Hufe regelmäßig reinigen (wie oben beschrieben), anschließend mit der Salbe „Socatyl“ einschmieren. Hierbei handelt es sich um eine antibiotische Salbe. Sie ist nicht freiverkäuflich, die meisten Tierärzte haben diese Salbe allerdings auf Lager.
Was wir in nächster Zeit testen werden:
Gentianaviolett! Genau – das lilafarbene Zeug, das alles lila einfärbt. Es handelt sich hierbei um einen Farbstoff mit antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften. Man verwendet dieses Mittel zur äußerlichen Behandlung/Vorbeugung bakterieller Infektionen und Hautpilzinfektionen. Es ist deutlich „harmloser“ als eine antibiotische Salbe, aber hoffentlich genauso wirksam.
Wir werden berichten! 🙂
Was sind euere Tipps und Tricks bei Strahlfäule?
Wir sind gespannt und freuen uns auf eure Erfahrungen!
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